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Die Bootcut-Jeans mit ihrem unverwechselbaren Schnitt erlebt wie alle Passformen modische Ups and Downs, doch so ganz verschwindet sie nie aus dem Strassenbild. Gerade erlebt sie wieder einmal ein Comeback, das Hand-in-Hand mit weiteren beliebten Kleidungsstücken der 80er- und 90er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts geht – für viele Damen ein freudiges Wiedersehen mit einem ihrer Lieblingsstyles und für andere die Chance, die Vorteile dieser Jeans für sich selbst zu entdecken.
Was zeichnet Bootcut-Jeans aus?
Der Sinn der speziellen Passform steckt bereits im Namen: Bootcut-Jeans sind auf das Tragen mit Stiefeln zugeschnitten. Gemeint waren damit ursprünglich die Stiefel der amerikanischen Cowboys, die die damals noch neuen robusten Hosen aus blauem Denimstoff bei der Arbeit im Sattel trugen. Die ursprünglichen von Levi Strauss entwickelten Modelle waren gerade Jeans, die die Cowboys vor ein Problem stellten: Die Hosen waren zu eng, um die Stiefel darunter anzuziehen, würden jedoch ständig herausrutschen, wenn sie in die Stiefel gesteckt wurden. Also wurde der Bootcut erfunden, bei dem sich das Hosenbein unterhalb der Knie erweitert und Platz für die Cowboystiefel bot. Später entdeckten andere Stiefelträger wie die erste Generation der Biker mit ihren robusten Biker-Boots den Schnitt für sich und sicherten mit ihrer Nachfrage sein Überleben.
Auch Damen fanden Gefallen an diesem Schnitt, der in den 70er-Jahren gemeinsam mit den noch weiteren Schlagjeans die Jugendmode eroberte. Gerade für die feminine Figur stellte sich die Bootcut-Jeans als Glücksgriff heraus: Die spezielle Passform mit eng anliegendem Stoff an den Oberschenkeln, der sich unter dem Knie erweitert, gleicht die weiblichen Kurven an Hüften und Po aus und lässt die Beine dadurch länger und schlanker wirken. Da diese Jeans in der Regel auch sehr lang geschnitten sind, werden sie gerne mit hohen Absätzen kombiniert, da diese die Beine zusätzlich optisch strecken.
Welche verschiedenen Bootcut-Jeans gibt es?
Der Schnitt der Hosenbeine ist natürlich nur ein Aspekt der beliebten Jeans. Ein weiteres wichtiges Kaufkriterium ist die Höhe des Hosenbundes. Lange Zeit waren tief auf den Hüften sitzende Jeans sehr populär, die auch unter ihrem englischen Namen Low-Waist-Jeans bekannt waren. Die grosse Retro-Welle hat nun auch die in den 80er-Jahren äusserst gefragtenTaillenjeans zurückgebracht, die bis zur Taille reichen und sich um die Hüften schmiegen. Sie werden auch High-Waist-Jeans genannt und manchmal liebevoll als Mom-Jeans bezeichnet, weil die heutige Generation der Mütter seit ihrer Jugend an ihnen festhält. Ihr Vorteil ist, dass das eng anliegende Jeansmaterial mit hohem Stretchanteil automatisch einen flacheren Bauch zaubert. Weil die Hose insgesamt länger ausgeführt ist, lässt sie auch die Beine im Verhältnis zum Oberkörper länger wirken. Gerade, wenn Sie eher kurze Beine haben, können Sie Ihre Proportionen so geschickt ausgleichen.
Während die meisten Bootcut-Jeans fast bodenlang designt sind, existieren mittlerweile auch Ausnahmen. Gerade in den Sommermonaten können Sie zu7/8-Jeansgreifen, die sich unterhalb des Knies erweitern und bereits am Fussgelenk abschliessen. Sie lassen mehr frische Luft an die Haut und geben den Blick auf tolle sommerliche Schuhe wie Keilsandaletten frei.
Nicht zuletzt unterscheiden sich Bootcut-Jeans farblich voneinander und punkten hier mit grosser Vielfalt. Neben zahlreichen blauen Waschungen finden Sie auch Modelle in Schwarz und Grau sowie in sommerlichem Weiss und in ungewöhnlichen Tönen wie Rot. Einen besonders lässigen Look mit einem Hauch Rebellentum erzielen Sie mit Destroyed-Jeans, die mit künstlichen Rissen oder kleinen Löchern versehen ist.
Wie werden Bootcut-Jeans richtig kombiniert?
Bootcut-Jeans sind herrlich flexibel einsetzbar und lassen sich auf unterschiedliche Weise stylen. Im Büro tragen Sie ein dezentes dunkelblaues Modell zu halbhohen Pumps und einer klassischen Hemdbluse in Ihrer Lieblingsfarbe. In den Wintermonaten wechseln Sie zu Stiefeletten und einem edlen Rollkragenpullover oder einer Kombi aus Langarmshirt und Strickjacke. Gehen Sie abends mit Ihren Freundinnen aus oder sind zu einem Abendessen eingeladen, tauschen Sie Ihr Oberteil gegen eine stilvolle Tunika oder ein schwarzes Shirt mit verführerischer Spitze.
Besonders beliebt sind Bootcut-Jeans im Freizeitbereich. Hier dürfen sie gerne verwaschen und ausgebleicht sein. Machen Sie dem Namen dieser Passform alle Ehre, indem Sie robuste Biker-Boots oder sogar echte Cowboyboots tragen, als würde Ihr Pferd hinter dem Haus gesattelt auf Sie warten. Etwas zu lange Hosenbeine gleichen Sie mit Sneakern mit trendy Plateausohlen wieder aus. Angenehmer Nebeneffekt: Sie schenken sich auch gleich ein bis zwei Zentimeter mehr Körpergrösse. Dazu tragen Sie komfortable T-Shirts oder Sweatshirts, die gerne mit einem auffälligen Markenlogo bedruckt sein dürfen. Ein Tipp: Betonen Sie Ihre schlanke Figur dadurch, dass Sie High-Waist-Jeans mit einem sogenannten Crop Top kombinieren. Dabei handelt es sich um extrem kurz geschnittene (cropped) Shirts, die oberhalb des Nabels enden und ein wenig Haut aufblitzen lassen.
Pflegetipps für Ihre Bootcut-Jeans
Damit Sie möglichst lange Freude an Ihren neuen Jeans haben, sollten Sie sie so selten wie möglich waschen. Ist sie nicht gerade stark verschmutzt, können Sie sie nach dem Tragen einfach auslüften lassen. Achten Sie bei langen Bootcut-Jeans nur darauf, dass der Saum der Hosenbeine den Boden nicht berührt, oder waschen Sie einen schmutzig gewordenen Saum kurz von Hand unter fliessendem Wasser aus. Mussten Sie Ihre Jeans trotz allem in der Waschmaschine waschen, lassen Sie sie anschliessend im Liegen trocknen und verzichten Sie auf das Bügeleisen. Stattdessen können Sie einfach wieder in Ihre geliebte Hose schlüpfen und sind bereit für neue Abenteuer.